15 Opfer von sexuellem Missbrauch in der Katholischen Kirche in Belgien sind am Samstag von Papst Leo empfangen worden. Das Gespräch dauerte zweieinhalb Stunden und damit eine Stunde länger als geplant.
Die Teilnehmer sprachen anschließend von einem neutralen Gespräch, lobten den Papst aber als einen einfühlsamen Menschen. Sie übergaben Leo einen Brief, in dem sie ihn darum bitten, Erzbischof Luc Terlinden als Begleiter für die Missbrauchsopfer durch jemand anderen zu ersetzen. Sie kritisieren dessen mangelnde Bereitschaft zuzuhören.
Bei Fragen zu Entschädigungszahlungen machte der Papst keine Zusagen, versprach aber, mit den belgischen Bischöfen darüber zu sprechen.
Bischofskonferenz überrascht
Die belgische Bischofskonferenz hat überrascht auf die Forderung einiger Opfer sexuellen Missbrauchs reagiert, Erzbischof Luc Terlinden als Ansprechpartner für die Betroffenen zu ersetzen. Bei den bisherigen Treffen mit Missbrauchsopfern habe Erzbischof Terlinden stets aufmerksam teilgenommen, teilte der Sprecher der Bischofskonferenz Geert De Kerpel mit.
Geplant sei ein Treffen nach der Rückkehr der Gruppe aus Rom. Bei dem Treffen sollen die Erfahrungen aus dem Papstbesuch gemeinsam besprochen werden. Dabei soll geklärt werden, aus welchem konkreten Anlass Betroffene Luc Terlinden als Ansprechpartner ablehnen.
vrt/sh