Es ist im Grunde ein neues Kapitel in der Polemik um den institutionellen Stellenwert der Region Brüssel-Hauptstadt.
Begonnen hatte ja alles mit der Aussage des flämischen Ministerpräsidenten Kris Peeters, Brüssel werde nie zu einer vollwertigen Region. Ein Argument: Bereiche wie die Kultur und das Unterrichtswesen würden ja durch Flandern und die Frankophonen sozusagen ko-verwaltet, und zwar über die Gemeinschaften.
"Wenn's nur das ist ...!", muss sich wohl Rudy Demotte gesagt haben. Der Ministerpräsident der Wallonischen Region und der - wie man sie jetzt nennen muss - "Föderation Wallonie-Brüssel" suggeriert also, dann eben besagte Gemeinschaftsmaterien zumindest teilweise den Regionen zu übertragen.
Auf die entsprechende Frage eines VRT-Journalisten sagte Demotte: "Seiner Ansicht nach sollten die flämischen und die frankophonen Brüsseler, sowie die ausländischstämmigen über solche Dinge verstärkt selbst entscheiden. Damit werde die Region aufgewertet bzw. als solche anerkannt. Hier geht es also nicht um eine vollständige Regionalisierung der klassischen Gemeinschaftsmaterien. Man müsse nur dafür sorgen, dass man auf die Bedürfnisse der Brüsseler bestmöglich eingehe, sagte Demotte.
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