Der belgische Militärgeheimdienst ADIV ist am Donnerstag von pro-russischen Hackern angegriffen worden. Gleich mehrere Webseiten des Militärgeheimdienstes sind ins Visier des Hackerkollektivs NoName057 geraten. Das Kollektiv hat den Angriff auf der Plattform Telegram bestätigt.
Hintergrund des Angriffs ist ein Interview mit Verteidigungsminister Theo Francken in dem flämischen Magazin Humo. In dem Interview hatte Francken damit gedroht, Moskau "dem Erdboden gleich zu machen", wenn Russland Brüssel angreifen würde. Man rate dem Minister, solche Äußerungen zu lassen, schrieben die Cyberkriminellen. Das Verteidigungsministerium hat den Hackerangriff bestätigt. Die Webseite des Militärgeheimdienstes ist mittlerweile wieder voll funktionsfähig.
Auch andere Webseiten wurden bereits von dem Hackerkollektiv angegriffen: So waren am Mittwoch Proximus und Scarlet betroffen. Es ist davon auszugehen, dass es weitere Vorfälle dieser Art geben wird. Es gibt Hinweise darauf, dass die Gruppe eine neue Kampagne gegen Belgien gestartet hat.
Bei den Angriffen handelt es sich um so genannte DDoS-Angriffe (DDoS = Distributed Denial of Service). Damit wird zum Beispiel eine Webseite mit gefälschtem Internetverkehr überflutet. Durch die massive Menge an Datenverkehr wird sie lahmlegt. Legitime Nutzer können die Seite dann nicht mehr erreichen.
belga/dop