Die Zeitung "La Libre Belgique" hatte über mutmaßliche "Geheimkontakte" berichtet zwischen dem Prinzen und libyschen Diplomaten, die sich von Machthaber Gaddafi losgesagt haben. Laurent habe dabei seine Sympathien für die libysche Rebellion zum Ausdruck gebracht, laut "La Libre Belgique" aus geschäftlichen Gründen.
Dass es da tatsächlich Kontakte zwischen Prinz Laurent und einem Mitarbeiter der libyschen Botschaft in Brüssel gegeben hat, das hat der amtierende Premier laut Nachrichtenagentur Belga bestätigt.
Später im Parlament erklärte Leterme, dass einige Aktivitäten des Prinzen, so wörtlich, "unannehmbar, und mit seinem Statut als Prinz von Belgien nicht zu vereinbaren seien". Leterme nannte die Lage sogar "ernst mit Blick auf die Glaubwürdigkeit unserer Institutionen".
Da sich die Faktenlage aber mit jedem Tag zu verändern scheint, wolle er sich zunächst ein jetzt wirklich klares Bild der Aktivitäten des Prinzen machen. Am Freitag werde er mit Laurent ein eingehendes Gespräch führen, dabei werde er dem Prinzen auch neue Verhaltensregeln unterbreiten, die er künftig strikt einzuhalten habe.
Über die Ergebnisse der Unterredung wird Leterme zunächst die Kammer in Kenntnis setzen. Darüber und über das mögliche weitere Vorgehen könnte das Parlament - trotz Osterferien - schon in der kommenden Woche beraten.
Archivbild: Julien Warnand (belga)