Die neuen US-Zölle auf Einfuhren aus der EU sind vor allem in den Sektoren spürbar, die man ohnehin schon als potenzielle Sorgenkinder ausgemacht hatte. Wie die VRT unter Berufung auf die neuesten Daten der Nationalbank berichtet, sei die Ausfuhr von Personenwagen in die Vereinigten Staaten in den letzten Monaten um knapp die Hälfte eingebrochen. Der Export von Produkten aus der Chemie- und Pharmaindustrie sank um 30 beziehungsweise 20 Prozent.
Dafür gibt es aber mindestens zwei mögliche Ursachen. Zum einen ist es so, dass viele Unternehmen im Frühjahr massiv Waren in die USA exportiert haben, um eben den neuen Zöllen zuvorzukommen. Was also zur Folge hatte, dass die Lager in Amerika noch weitgehend ausgelastet sind. Und das würde also den neuerlichen "Knick" erklären.
Zum anderen sei es aber auch offensichtlich, dass die neuen Einfuhrbeschränkungen langsam, aber sicher Wirkung zeigen, so die Analyse der Nationalbank. Nicht nur die neuen Zölle an sich, sondern auch die damit verbundene Ungewissheit. Zum einen könne man nicht ausschließen, dass sich die Lage kurzfristig wieder ändert. Zum anderen seien die neuen Tarife immer noch nicht vollständig ausformuliert, wisse man also nicht immer genau, in welche Produktklasse sich bestimmte Waren einordnen. Und all das verringere die Planungssicherheit in den betroffenen Branchen.