Sozialbetrug bleibt eine weit verbreitete Praxis in belgischen Unternehmen. Bei Kontrollen im ersten Halbjahr dieses Jahres wurde bei einem Drittel der kontrollierten Unternehmen Sozialbetrug festgestellt. Besonders häufig war das bei Autowaschanlagen, Reinigungsfirmen und im Horeca-Sektor der Fall.
Vergangenes Jahr spülten die Bußgelder für Sozialbetrug 435 Millionen Euro in die Staatskasse. Dieses Jahr könnten die Bußgelder zu einem Rekordbetrag führen, wenn auch im zweiten Halbjahr so viele Strafen ausgesprochen werden wie im ersten Halbjahr. So rechnet das der Föderalminister Rob Beenders vor, der für den Kampf gegen Sozialbetrug zuständig ist.
Über 7.500 Kontrollen haben Mitarbeiter des föderalen Dienstes für Soziales und Arbeit im ersten Halbjahr ausgeführt. In 35 Prozent der Fälle wurden sie fündig.
Am häufigsten wurden Betrugsfälle bei Autoreinigungsfirmen festgestellt. In 60 Prozent der Fälle stießen die Kontrolleure dort auf Sozialbetrug. Besonders die Anstellung von Menschen ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung sei dort ein Problem.
Auch im Horeca-Sektor bleibt die Betrugsrate hoch: Bei 56 Prozent der Kontrollen wurden Verstöße festgestellt.
Kay Wagner