Quasi jedes Gespräch mit belgischen Unternehmern drehe sich um die von Trump verursachte wirtschaftliche Unsicherheit, beklagt der Chef des belgischen Unternehmerverbands, Pieter Timmermans, im Interview mit der VRT.
Unsicherheit bedeute Abwarten - und das sei nicht gut für die Wirtschaft. Notwendige Investitionen würden aufgeschoben. Die Zahl der Umstrukturierungen haben einen Höchststand erreicht, abertausende Arbeitsplätze seien dadurch bereits verloren gegangen. Und niemand wisse, was Trump noch machen werde mit seinen Zöllen. Es müsse ein guter Handelsdeal mit den Vereinigten Staaten geschlossen werden.
Gleichzeitig begrüße die Wirtschaft aber den Reformkurs der Föderalregierung. Endlich kämen die Reformen, die Belgien wie andere Länder schon vor zehn oder 15 Jahren hätte durchführen müssen, beispielsweise Änderungen bei der Nachtarbeit oder bei Entlassungsprozeduren.
Der Pool an Arbeitskräften, in dem die Betriebe fischen müssten, werde immer kleiner durch die Vergreisung, so Timmermans weiter. Die belgische Wirtschaft brauche deshalb unbedingt einen flexibleren und effizienteren Arbeitsmarkt.
Boris Schmidt