90 Prozent Streikbeteiligung im AZ Zeno Krankenhaus in Knokke-Heist oder dem Mont-Légia-Krankenhaus in Lüttich, nur fünf Prozent streikende Ärzte meldete das Grand Hôpital in Charleroi: Ganz unterschiedlich stark war die Beteiligung am Ärztestreik in den Krankenhäusern.
Einen landesweiten Überblick gibt es nicht. Die VRT sprach kurz nach Mittag von durchschnittlich 40 Prozent Beteiligung in den Krankenhäusern und 20 Prozent bei den Hausärzten. Für Zahnärzte fehlt jegliche Übersicht. Die Zahlen bezogen sich nur auf Flandern. Die RTBF meldete am Nachmittag, dass die Beteiligung am Streik in der Wallonie und in Brüssel stärker gewesen sei als in Flandern.
Die Patienten scheinen dabei nicht vergessen worden zu sein. Viele Krankenhäuser hatten Termine schon im Vorfeld abgesagt und Patienten darüber informiert. Streikende Hausärzte stellten sicher, dass ihre Patienten von Mitarbeitern weiter betreut und im Notfall an Kollegen oder Notaufnahmen weitergeleitet wurden. Der Protest hatte keine Folgen für die Notfallmedizin. Überall bleiben die Notaufnahmen geöffnet.
Einige Kliniken führen auch Aktionen durch, um Patienten und Besucher über die Problematik zu informieren. Die Ärzte und Zahnärzte lehnen Reformpläne von Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke (Vooruit) ab. Der Föderalminister will unter anderem die Zusatzhonorare beschränken, die nicht-konventionierte Ärzte über den tariflich festgelegten Betrag hinaus erheben dürfen. Die Ärzte befürchten, dass die Änderungen sich negativ auf die Qualität der medizinischen Versorgung auswirken könnten.
Ob es zu neuen Streiks dieser Art in den kommenden Wochen oder Monaten kommen wird, ließen die Gewerkschaften offen.
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