Prinz Laurent ist diesmal womöglich den entscheidenden Schritt zu weit gegangen. Über seine umstrittene Kongo-Reise werden jedenfalls immer mehr Einzelheiten bekannt.
Erst bestätigte der amtierende Premier Leterme Presseinformationen, wonach Laurent den Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo, Joseph Kabila, doch getroffen habe. Jetzt melden mehrere Zeitungen übereinstimmend, dass das Umfeld von Kabila auch den Hotelaufenthalt des Prinzen und seiner vier Begleiter bezahlt hat.
Ferner soll er in der Provinz Katanga mit dem örtlichen Gouverneur persönlich gesprochen haben. Zudem hat Prinz Laurent im Rahmen des Trips zwei Flugreisen an Bord des Privatjets von Georges Forrest, einem skandalumwitterten belgischen Geschäftsmann, gemacht.
Leterme: Laurent muss sich entscheiden
Laurent hatte immer erklärt, es habe sich um eine Reise mit wissenschaftlichem Charakter gehandelt. Nach Presseinformationen war Laurent aber auch in Begleitung eines Anwalts, der auf die Übernahme von Unternehmen spezialisiert ist. Man habe sich im Kongo mit Vertretern von Bergbaugesellschaften getroffen.
Der amtierende Premier Leterme stellte am Donnerstag öffentlich die Frage nach der Dotation des Prinzen. Entweder müsse er seinen Pflichten nachkommen, oder auf seine Dotation verzichten. Es ist das erste Mal, dass sich ein Regierungschef in dieser Weise zum dem Thema äußert.
Archivbild: Julien Warnand (belga)