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Vor 30 Jahren verschwinden Julie und Mélissa: der Beginn eines bis heute tief sitzenden kollektiven Traumas

24.06.202517:44
  • Marc Dutroux
Erinnerung an Julie und Melissa
Die Dutroux-Opfer Julie und Melissa (Archivbild: Julie Warnand/Belga)

Es gibt Menschen, die so unmenschlich sind, dass Worte eigentlich nicht ausreichen, um auch nur annähernd zu beschreiben, welches Leid sie mit ihren Taten angerichtet haben. Zu diesen Menschen gehört Marc Dutroux. An diesem Dienstag ist es genau 30 Jahre her, dass der Albtraum beginnt. Für die Familien von Julie und Mélissa - und für ganz Belgien.

Der 24. Juni 1995 ist ein friedlicher Samstagnachmittag in Grâce-Hollogne bei Lüttich. Die achtjährige Julie Lejeune besucht ihre gleichaltrige Freundin Mélissa Russo, um zusammen zu spielen. Gegen 17 Uhr bitten sie um die Erlaubnis, eine kleine Runde drehen zu dürfen, nur ein halbes Stündchen. Sie gehen zu einer kleinen Brücke, um Autofahrern zuzuwinken, das tun sie öfter. Und hier verliert sich ihre Spur.

Als die beiden Mädchen nicht wie vereinbart zurück sind, beginnen Eltern, Nachbarn und Freunde fieberhaft zu suchen. Gegen 18:45 Uhr schließlich informieren die Eltern die Polizei über das Verschwinden. Angesichts des Alters der Mädchen gehen die Beamten nicht davon aus, dass sie ausgerissen sind. Die Ermittler vermuten eher eine Entführung oder einen Unfall. Konkrete Hinweise haben sie allerdings nicht. Daran wird sich auch nichts ändern, trotz aufwändiger Suchen, Zeugenaufrufen und Tausenden Suchplakaten. Die verzweifelten und ratlosen Eltern flehen sogar in Pressekonferenzen mögliche Entführer an, ihnen ihre Kinder zurückzugeben – ohne Ergebnis.

Währenddessen taucht, knapp zwei Wochen nach dem Verschwinden von Julie und Mélissa, zum ersten Mal der Name Marc Dutroux in den Akten der Ermittler auf. Der Mann ist eindeutig vorbestraft. Zusammen mit seiner Frau Michelle Martin war er schon 1986 wegen Freiheitsberaubung, Entführung und Vergewaltigung Minderjähriger verurteilt worden. Er zu 13,5 Jahren Gefängnis, sie zu fünf. Da sind Dutroux und seinem Umfeld schon mindestens fünf junge Frauen und Mädchen zum Opfer gefallen. Und auch nachdem er vorzeitig freikommt, schlägt der Triebtäter wieder und wieder zu, schafft es aber, unter dem Radar zu bleiben.

Am 22. August, knapp zwei Monate nach Julie und Mélissa, verschwinden in Blankenberge an der belgischen Küste zwei weitere Mädchen: An Marchal, 17 Jahre alt, und Eefje Lambrecks, 19. Konkrete Beweise hat die Polizei gegen Dutroux zu diesem Zeitpunkt offenbar noch immer nicht, aber sie hat den Mann im Visier: Dutroux' Haus in Marcinelle bei Charleroi wird von der Polizei überwacht, aber auch das bringt bis auf Weiteres keine Ergebnisse.

Marc Dutroux (Archivbild: Belga)
Marc Dutroux (Archivbild: Belga)

Anfang Dezember schließlich wird Marc Dutroux wegen Entführung verhaftet. Aber nicht etwa der Entführung der Mädchen. Es geht um gestohlene Autos und Kumpane, mit denen er darüber in Streit geraten war. Die Polizei nutzt diese Gelegenheit, um Dutroux' Haus in Marcinelle zu durchsuchen. Ein Polizist der Abteilung Sexualstraftaten meint dabei, Kinderstimmen in dem Haus zu hören. Als er aber nichts sieht und findet, vermutet er, dass die Stimmen von außerhalb des Hauses gekommen sein müssen. Ein tragischer und womöglich fataler Irrtum, wie sich später herausstellen wird. Denn zu diesem Zeitpunkt befinden sich Julie und Mélissa wohl nur weniger Meter entfernt, eingesperrt in einem kleinen und perfekt versteckten Verlies im Keller des Hauses.

Im März 1996 kommt Dutroux schließlich wieder frei – und macht weiter: Ende Mai entführt er die zwölfjährige Sabine Dardenne in Tournai. Mitte August fällt ihm noch die 14-jährige Laetitia Delhez in Bertrix in der Provinz Luxemburg zum Opfer. Aber Dutroux' teuflisches Glück ist zu Ende, Zeugen sehen einen Lieferwagen, der zu ihm zurückverfolgt werden kann. Nur einen Tag nach der Entführung von Laetitia verhaftet die Polizei endlich Marc Dutroux, seine Frau und einen weiteren Kumpanen, Michel Lelièvre.

Die beiden Männer gestehen schließlich zunächst die Entführung von Laetitia und Sabine. Dutroux führt die Ermittler zu seinem Kellerversteck in Marcinelle, die beiden zutiefst traumatisierten Mädchen können lebend befreit werden. Kurz darauf gesteht Michel Lelièvre auch, gemeinsam mit Dutroux An und Eefje entführt zu haben. Aber für sie kommt, wie für Julie und Mélissa auch, jede Hilfe zu spät, sie sind tot.

Die Körper von Julie und Mélissa werden schließlich in Sars-la-Buissière im Hennegau entdeckt, wo Dutroux sie zusammen mit der Leiche eines Ex-Geschäftspartners verscharrt hatte. Die Körper von An und Eefje können nicht lang danach in Jumet bei Charleroi geborgen werden. Es ist kein Schlussstrich - aber immerhin eine erste Etappe bei der Aufarbeitung der Taten eines Serienmörders, der das Land bis heute und selbst vom Gefängnis aus noch immer im Bann hält.

Gedenkstätte für die Opfer des Kindermörders Marc Dutroux in Marcinelle (Bild: Virginie Lefour/Belga)
Gedenkstätte für die Opfer des Kindermörders Marc Dutroux in Marcinelle (Bild: Virginie Lefour/Belga)

Boris Schmidt

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