Die französischsprachigen Mediengruppen Rossel und IPM werden fusionieren. Die beiden Konzerne gaben in einer gemeinsamen Pressemitteilung die Unterzeichnung eines entsprechenden Protokolls bekannt.
Der Zusammenschluss lag bereits seit einiger Zeit in der Luft und wurde nun definitiv bestätigt. Die Holdinggesellschaft IPM, die unter anderem La Libre Belgique, L'Avenir und La Dernière Heure herausgibt, soll sich demnach am Kapital der Rossel-Gruppe beteiligen. Rossel kontrolliert unter anderem Le Soir, die Zeitungen der Sudinfo-Gruppe und das GrenzEcho.
Mit ihrer Annäherung wollen beide Medienkonzerne nach eigenen Angaben den Fortbestand eines professionellen und unabhängigen Journalismus im frankophonen Landesteil gewährleisten.
Die zuständigen Wettbewerbsbehörden müssen der Fusion noch zustimmen.
Jacqueline Galant fordert "Garantien für den Medienpluralismus"
Die Medienministerin der Französischen Gemeinschaft, Jacqueline Galant, hat "klare Garantien für den Medienpluralismus" im französischsprachigen Belgien gefordert. Das sagte Galant im Anschluss an ein Treffen mit den Geschäftsführern der beiden Mediengruppen. Dabei plädierte sie auch dafür, dass die Vielfalt von Zeitungstiteln erhalten bleibe.
Sie verstehe die Herausforderungen der französischsprachigen Presse auf einem kleinen und hart umkämpften Markt. Eine Annäherung zwischen zwei privaten Gruppen sei an sich auch nicht problematisch, insbesondere in einer französischsprachigen Medienlandschaft, in der die öffentlich-rechtlichen Medien dominierten, sagte Galant.
Ihre Aufgabe als Medienministerin sei es aber, den Pluralismus zu gewährleisten und dafür zu sorgen, dass die Pläne "weder die Vielfalt noch die Qualität der Informationen beeinträchtigen", so die MR-Politikerin.
belga/rop