Natürlich gehöre es zu den wichtigsten Aufgaben des Außenministeriums, den Bürgern zu helfen, wenn das notwendig sei, betont Joris Salden, Generaldirektor für konsularische Angelegenheiten. Aber oft seien Probleme einfacher zu lösen, wenn die Bürger einige kleine Vorsichtsmaßregeln beachteten. Deswegen eben auch das Motto der Kampagne "Ihre Reise, Ihre Verantwortung". Anders gesagt: "Helft uns, euch zu helfen."
Erster wichtiger Punkt: die Reiseempfehlungen des Außenministeriums checken für das Urlaubsziel. Und zwar auch noch mal kurz vor der Abreise, falls sich etwas geändert haben sollte. Und die Informationen auch ernst nehmen: Wenn davon abgeraten werde, in bestimmte Gegenden zu reisen, dann sei das keine leichtfertige Entscheidung oder Übervorsichtigkeit vonseiten des Ministeriums. Außerdem könne es eben sein, dass Belgien seinen Bürgern in solchen Regionen nur noch schlecht oder gar nicht mehr helfen könne.
Zweites absolutes Muss: die Registrierung bei "Travellers Online", der Online-Datenbank des Außenministeriums. Das hat einen doppelten Zweck: Einmal wissen die belgischen Behörden im Fall von zum Beispiel Terrorangriffen und Naturkatastrophen, ob Belgier betroffen sein könnten. "Travellers Online" erlaubt aber auch die schnelle Kontaktaufnahme. Wenn etwas passiere, wendeten sich Angehörige meist an das Außenministerium. Wenn man über "Travellers Online" bereits Kontakt zu den registrierten Personen habe aufnehmen können, könne man die Angehörigen dann schnell beruhigen.
Auch wenn man also selbst vielleicht kein Interesse daran habe, sich zu registrieren, solle man einfach an seine Angehörigen denken. Außerdem würden die Informationen absolut vertraulich behandelt, nicht an andere Dienste weitergeben und auch automatisch wieder gelöscht nach einigen Tagen, in dieser Hinsicht sei also auch nichts zu befürchten.
Dritter Tipp: unbedingt eine Reiseversicherung abschließen. So etwas mache grundsätzlich Sinn und sprenge normalerweise auch nicht die Reisekasse. In gewissen Ländern sei man ohne Versicherung medizinisch ziemlich aufgeschmissen. Mit allen Folgen für die Gesundheit, die das mit sich bringen könne. Wer spezifische Medikamente nötig hat, sollte außerdem dafür sorgen, genug davon mitzunehmen. Und zwar genug, um auch ungeplante Verzögerungen überbrücken zu können.
Noch ein praktischer Tipp: Sich rechtzeitig informieren, wie lang ein Pass noch gültig sein muss, um in bestimmte Länder zu reisen. Oder wie lange es dauert, bestimmte Visa zu erhalten. Beides kann Geld und Nerven schonen.
Und apropos Pass: Die mit Abstand häufigsten Probleme im Ausland betreffen den Diebstahl oder anderweitigen Verlust von Ausweispapieren und Co. Deswegen: unbedingt vorher eine Kopie machen. Die Kopie dann aber bitte nicht nur auf dem Handy speichern, falls das auch weg kommt. Sondern per E-Mail an sich selbst schicken, damit man jederzeit und von überall Zugriff darauf hat.
Man sollte auch immer wichtige Notfallnummern dabeihaben. Nicht nur von Angehörigen und Freunden, sondern eben auch von den zuständigen Botschaften und Konsulaten.
Und last but not least: Es schade sicher auch nicht, sich mit gewissen lokalen Gesetzen vertraut zu machen, betont Salden. Denn zum Beispiel Drogen könnten einen je nach Land schnell in Teufels Küche bringen. Und selbst wer sich nur ein paar hübsche Urlaubssouvenirs mitnehmen wolle, könne mancherorts im Gefängnis landen, wenn es sich um potenziell geschützte Gegenstände, Pflanzen und so weiter handele.
Nur etwas Vorbereitung, das erleichtere allen das Leben und stelle sicher, dass dem Urlaubsgenuss dann auch nichts im Weg stehe.
Die wichtigsten Tipps des Außenministeriums rund ums Reisen sind auch auf Deutsch auf der Webseite des Außenministeriums verfügbar. Das Außenministerium hat außerdem angekündigt, in Kürze neue Broschüren zu den Themen "Trekking im Ausland" und "Reisen für ältere Menschen" zu veröffentlichen.
Boris Schmidt
