Vanackere sagte im Flämischen Rundfunk, dass jemand, der eine Dotation vom belgischen Staat erhält, nicht einfach Privatreisen unternehmen könne. Laurent begleitete - gegen den ausdrücklichen Rat von König Albert II. und Premier Leterme - einen Wissenschaftler aus Gembloux, der von der Umweltschutzstiftung unterstützt wird, der Laurent vorsitzt.
Während des Kongo-Aufenthalts hat Laurent mit mindestens einem kongolesischen Minister gesprochen. Nach Angaben der beteiligten Wissenschaftler habe es auch ein Gespräch mit dem kongolesischen Präsidenten Kabila gegeben.
Ungünstiger Zeitpunkt
Premierminister Leterme spricht von "Leichtsinnigkeit", da die Reise eines möglichen belgischen Thronfolgers in den Kongo nie unpolitisch sei. Das Königshaus wollte die Reise von Laurent offiziell nicht kommentieren. Dem Vernehmen nach ist man auch dort über das Verhalten von Prinz Laurent ungehalten, denn durch das Treffen mit Kongos Präsident Joseph Kabila bezog Laurent Position für das Lager und das Regime des kongolesischen Präsidenten.
Die belgischen Diplomaten hatten den Besuch König Alberts zum 50-jährigen Jubiläum der Unabhängigkeit Kongos im letzten Jahr so neutral wie nur möglich gestaltet. Im November stehen Präsidentschaftswahlen in dem zentralafrikanischen Land an.
Prinz Laurent selbst ließ verlauten, er verstehe die Aufregung um seine Kongo-Reise nicht. Das Enfant Terrible der Königsfamilie war in der jüngeren Vergangenheit wegen Geschwindigkeitsübertretungen oder unpassendem Verhalten mehrfach ins Rampenlicht gerückt.
vrt/aho/okr/km - Bild: Eric Lalmand