Flandern hat noch nie so viele Waffen nach Nordafrika und den Nahen Osten exportiert wie im vergangenen Jahr. Das hat das flämische Friedensinstitut herausgefunden.
Der Umsatz des Waffenhandels in die Region habe ein Volumen von 30 Millionen Euro. Die Waffen gingen vor allem in die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Ägypten, Saudi Arabien und die Türkei.
Nach Angaben des flämischen Friedensinstituts ist in 70 Prozent der Fälle die Endbestimmung der Exporte nicht bekannt. Wegen der gespannten Situation in Nord-Afrika hat die flämische Regierung anscheinend mehrere Exportlizenzen ausgesetzt.
Im Gegensatz zu den wallonischen Waffenexporten geht es bei den flämischen vor allem um Hochtechnologie-Produkte (Waffenelektronik, Nachtsichtgeräte oder militärische Bildschirmsysteme). In der Wallonie werden hauptsächlich Feuerwaffen hergestellt.
2010 wurden 330 Exportlizenzen für einen Gesamtwert von 320,5 Millionen Euro erteilt. Das sind 13,5 Prozent mehr als 2009. In den vergangenen fünf Jahren habe sich damit das Handelsvolumen der flämischen Rüstungsindustrie verdoppelt, so das flämische Friedensinstitut. Das Institut arbeitet eigenständig im Auftrag des Flämischen Parlaments.
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