Belgien habe als Reaktion auf die entsprechenden Presseberichte den Kontakt mit verschiedenen amerikanischen Stellen gesucht, so Prévot weiter. Darunter zum Department of State, dem US-Außenministerium, und dem Department of Homeland Security, dem Innenministerium. Das Ziel sei zunächst, sich Klarheit zu verschaffen, ob Belgier betroffen seien und in welcher Situation sie sich befänden. Belgien sei auch bereit, intensiv an der Lösung des Problems mitzuarbeiten.
Zu möglichen spezifischen Fällen wollte sich der Außenminister nicht äußern. Die ihm unterstellten Dienste verfolgten die Lage jedoch und seien bereit, Betroffenen konsularischen Beistand zu bieten, wenn diese danach fragten.
Das Außenministerium verfüge nicht automatisch über Informationen über alle belgischen Bürger, die sich im Ausland aufhielten, hob Prévot noch hervor. Dazu müssten sich diese Belgier persönlich bei der belgischen Botschaft vor Ort beziehungsweise online beim Außenministerium melden. Aber selbst wenn sie das täten, habe das Außenministerium keine Informationen, was den rechtlichen Status ihres Aufenthalts in einem anderen Land angehe.
Das US-Magazin Politico und die Washington Post hatten berichtet, dass unter den 9.000 Ausländern, die nach Guantanamo abgeschoben werden sollen, Staatsangehörige verschiedener EU-Staaten seien, darunter Franzosen, Deutsche, Niederländer, Italiener und Belgier.
Boris Schmidt