Es ist der Albtraum schlechthin, besonders wenn es um größere Summen geht: Man geht mit seinem Bündel Geldscheine zum Automaten, steckt sie in den entsprechenden Schlitz zur Einzahlung. Das Fach schließt sich… und dann passiert bis auf eine Fehlermeldung nichts mehr. Weder geht das Fach wieder auf, noch wird das Geld als eingezahlt angezeigt. Und wenn man den Kontostand kontrolliert, hat sich da auch nichts getan. Das Geld ist also einfach futsch - zumindest denkt man das in dem Moment vielleicht erst einmal.
25 Mal passiert so etwas im Schnitt am Tag in Belgien, berichtet die Zeitung Het Laatste Nieuws. Das klingt erst einmal nach viel. Aber Batopin, die Firma hinter den von den Banken gemeinschaftlich betriebenen Geldautomaten, relativiert das Ausmaß des Problems: Pro Tag gebe es zwischen 45.000 und 50.000 Einzahlungen von Bargeld an den aktuell rund 650 Batopin-Automaten des Landes, erklärt Marie Janart, die kaufmännische Leiterin von Batopin, der VRT.
Es gehe also um Millionen Geldscheine, die jeden Tag von den Automaten verarbeitet werden müssten. Und das täten sie in der überwältigend großen Mehrheit der Fälle auch ohne Probleme. Bei 99,95 Prozent der Einzahlungen laufe alles glatt und werde den Kunden der eingezahlte Betrag umgehend auf dem Konto gutgeschrieben. Es gebe also überhaupt keinen Grund, den Geräten von Batopin auf einmal zu misstrauen, auch wenn der Schreck und Frust natürlich absolut nachvollziehbar und bedauerlich seien.
Zustand der Geldscheine kann Ursache sein
Hauseigene Bankautomaten verzeichneten im Übrigen die gleiche Zahl an Problemen bei Einzahlungen, das sei also kein Batopin-spezifisches Phänomen. Und Batopin behandle und löse solche Vorfälle auf die gleiche Weise und genauso schnell wie die Banken.
Geld einzahlen und auch abheben sei trotz allem ein mechanischer Prozess und damit anfällig für gewisse Störungen, sagt Janart. Der Zustand der Scheine spiele eine Rolle. Oder auch die Art und Weise, wie die Scheine in die Maschine eingeführt würden. Und natürlich auch mögliche Fremdkörper, wie zum Beispiel Gummibänder, Klammern oder Aufkleber.
Deswegen empfiehlt Batopin, die Geldbündel vor der Einzahlung durchzusehen und solche Fremdkörper zu entfernen, genauso wie eventuell beschädigte oder deutlich verschmutzte Scheine. Außerdem seien die Automaten darauf ausgelegt, maximal zwischen 150 und 200 Scheine auf einmal zu verarbeiten. Größere Mengen teile man also von vornherein besser in mehrere Einzahlungsvorgänge auf. Und natürlich sei es wichtig, dass die Geldscheine halbwegs säuberlich gestapelt seien, um den Mechanismus nicht zu blockieren.
Batopin: Das Geld ist nie weg
Wenn es trotzdem zu Problemen komme, bestehe in jedem Fall kein Grund zur Panik, betont Batopin: Selbst wenn die Maschine blockiere, sei das Geld nie weg, die Scheine seien schließlich in der Maschine. Und das ermögliche es Batopin, das Problem zu lösen und den Kunden den richtigen Betrag im Nachhinein gutzuschreiben.
Janart versichert, dass in über 60 Prozent der gemeldeten Fälle das Geld binnen drei Werktagen auf dem Konto landet, und zwar ohne dass die Kunden bei der Bank vorstellig werden müssten. In den übrigen Fällen dauere es länger, weil dann ein Batopin-Mitarbeiter vor Ort den Automaten und seinen Inhalt überprüfen müsse. Aber auch dann bleibe es eine große Ausnahme, wenn sich die Erstattung länger als eine Woche hinziehe.
Eines sei aber wichtig: Bei Problemen mit den Geldautomaten müssten sich Kunden immer an ihre Bank wenden, nicht direkt an Batopin. Denn es sei die Bank, die über alle notwendigen persönlichen Daten der Kunden verfüge. Und die dann bei Batopin den Fall melden müsse. Und es sei auch die Bank, die die Kunden auf dem Laufenden halte über den Stand der Dinge.
Boris Schmidt