Die zitierte Studie des Wirtschaftswissenschaftlers Arthur Apostel ist von der Nationalbank veröffentlicht worden und nimmt Angaben zur Erbschaftssteuer als Grundlage für ihre Analysen. Außerdem vergleicht die Untersuchung nicht die Vermögen ganzer Familien sondern einzelner Personen.
Wie Apostel hervorhebt, war die Ungleichverteilung des Vermögens im Land während des 20. Jahrhundert stark zurückgegangen. So habe das reichste eine Prozent der Bevölkerung in den 1930er Jahren rund 40 Prozent des gesamten Volksvermögens besessen. Bis in die 1990er Jahre habe sich dieser Anteil auf etwa 20 Prozent halbiert.
Seitdem sei die Vermögensungleichheit aber relativ stabil geblieben, berichtet der Wirtschaftswissenschaftler weiter, beziehungsweise sogar wieder leicht gestiegen. Im Jahr 2022 habe das reichste eine Prozent beispielsweise rund 22 Prozent des gesamten Vermögens in Belgien besessen.
Was regionale Unterschiede angeht, entspricht die Vermögensungleichheit in Flandern laut der Studie in etwa dem belgischen Durchschnitt. In der Wallonie liegt sie hingegen unter dem Durchschnitt, in der Region Brüssel-Hauptstadt darüber.
Boris Schmidt