Die frankophone Medienministerin Jacqueline Galant (MR) will soziale Medien für Kinder unter 15 Jahren verbieten. Das sagte sie in einem Interview mit Sudinfo.
Es gehe nicht darum, die Jugendlichen zu schikanieren, sondern sie vor Cybermobbing und Fake-News zu schützen. Hass und Desinformation führten manchmal sogar zu Suiziden unter jungen Menschen, berichtet die Ministerin.
Mehr als ein Dutzend Experten und Psychiater hatten zuletzt für ein Verbot sozialer Medien bis zum Alter von 16 Jahren plädiert.
Man habe sich aber auf die von Frankreich vorgeschlagene Altersgrenze von 15 Jahren gestützt. Die schlimmsten Auswirkungen seien bis zu diesem Alter wahrscheinlich am stärksten zu spüren, so Galant.
Sie erinnert aber auch an die Verantwortung der Eltern. Sie sollten sich der Gefahren bewusst sein und ihren Kindern den Zugang zu sozialen Medien verbieten, bis sie 15 Jahre alt sind.
Die Ministerin weist auch auf die Bedeutung der Medienerziehung in den Schulen hin. Wenn Jugendliche erst mit 15 Jahren soziale Medien nutzen dürften, könne man sie besser darauf vorbereiten.
Deshalb setze sie sich gemeinsam mit ihrer der frankophonen Bildungsministerin Valérie Glatigny (MR) auch für einen Unterricht über soziale Medien in den Schulen ein.
Die Festlegung einer Altersgrenze für soziale Medien liegt allerdings nicht nicht in den Händen der Wallonie oder der Französischen Gemeinschaft, sondern ist eine föderale Zuständigkeit. Galant will deshalb die Föderalregierung auffordern, Stellung zu beziehen.
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