Unia hat im vergangenen Jahr rund 140 Dossiers behandelt, die mit sexueller Orientierung zu tun hatten. In mehr als einem Drittel dieser Fälle sei es um körperliche Aggressionen oder schwere Fälle von Einschüchterung von LGBTQ+-Menschen gegangen. Es gebe zwar nicht mehr Angriffe auf LGBTQ+-Personen, sagte Unia-Sprecher Oliviero Aseglio der RTBF, aber die Angriffe würden immer brutaler.
Die meisten dieser Angriffe würden von Gruppen junger Männer verübt, die Opfer seien meist andere Männer, führen Unia und das Zentrum für die Gleichstellung von Frauen und Männern aus. Besonders besorgniserregend sei dabei, dass die Opfer immer häufiger mit gefälschten Profilen in Dating-Apps in Fallen gelockt, angegriffen, bedroht und ausgeraubt würden.
Ebenfalls auffällig sei, dass Transgender-Personen immer häufiger im beruflichen Umfeld ins Visier genommen würden. Dabei spielten vor allem die Sozialen Medien, aber auch klassische Medien eine Rolle, so die beiden Zentren.
Die Zentren weisen außerdem darauf hin, dass laut einer europäischen Studie nur 14 Prozent der LGBTQ+-Personen, die Opfer von Hasskriminalität, Gewalt oder Einschüchterung werden, Anzeige bei der Polizei erstatten.
Boris Schmidt