2021 gab es rund 19.500 Anzeigen wegen Ladendiebstahls, 2023 waren es schon über 24.000. Das berichtet die Interessenvertretung von Supermärkten Buurtsuper. Und der Trend sei weiter steigend. Die Täter kommen laut Branchenangaben aus allen gesellschaftlichen Schichten und mitgenommen werde so ziemlich alles, kleine günstige Sachen genauso wie teurere. Es ist auch schon vorgekommen, dass ein Dieb, ein Steak unverpackt in die Tasche gesteckt hat.
Ein Supermarktbesitzer erklärt am Dienstag in Het Belang von Limburg, es gebe kaum einen Tag, an dem er nicht einen Ladendieb auf frischer Tat ertappt. Dann muss erst die Polizei anrücken und den Fall aufnehmen. Das ist jedes Mal ein größerer Aufwand für die Geschäftsleitung. Und anschließend passiert oft nichts. Bei kleineren Diebstählen gibt es nur einen kleinen Strafzettel. Es sei schon vorgekommen, dass ein überführter Ladendieb wenige Stunden nach der Tat zum Supermarkt zurückgekehrt sei, nur um dem Geschäftsführer den Mittelfinger zu zeigen, sagt ein Ladenbesitzer in Het Belang van Limburg.
Auch wenn im Einzelfall der finanzielle Schaden gering scheint, in der Summe ist er dann mit 1,5 Prozent des Umsatzes recht groß. Nicht zu vergessen, der Umsatz ist nicht der Gewinn. Denn die Supermärkte müssen die Waren auch einkaufen. Der Branchenverband fordert, dass sie selbst mehr Strafen aussprechen dürfen.
Theoretisch dürfen Ladenbesitzer schon seit 2021 eine Strafe von bis zu 350 Euro vor Ort fordern, ohne dass ein Staatsanwalt eingeschaltet werden muss. Ein Polizist muss aber trotzdem den Fall aufnehmen und dabei sein. Daher fordert die Interessenvertretung der Supermärkte, dass sie Geschäftsführer selbst mit Dieben abrechnen dürfen, ohne die Polizei einzuschalten.
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