Die Regierung Michel hatte 2018 entschieden, neue gepanzerte Fahrzeuge für die Landstreitkräfte anzuschaffen. Wie die VRT berichtet, sei der Preis für insgesamt fast 450 gepanzerte Fahrzeuge aus französischer Produktion zunächst auf anderthalb Milliarden Euro beziffert worden.
Der Rechnungshof habe aber festgestellt, dass der tatsächliche Preis für Kauf und Betrieb letztlich bis zu 14,4 Milliarden Euro betragen werde. Der Grund für diese Kostenexplosion sei, dass diverse und nicht unerhebliche Kosten bei der Berechnung nicht berücksichtigt worden seien.
Diese Darstellung hat das Verteidigungsministerium nun aber zurückgewiesen. Die zunächst genannten 1,5 Milliarden hätten sich ausschließlich auf die Anschaffung der Fahrzeuge bezogen. Darüber hinaus habe man aber auch weitere 1,6 Milliarden für den Betrieb der Fahrzeuge angesetzt. Dies sei auch so in den entsprechenden Dossiers aufgeführt worden.
Die von der VRT zitierte Summe aus dem Bericht des Rechnungshofs von 14,4 Milliarden Euro umfasse hingegen die Kosten für weitere Fahrzeuge und für den Bau notwendiger Infrastruktur, außerdem für den Ankauf von Munition und Treibstoff sowie für den Unterhalt der Fahrzeuge bezogen auf 25 Jahre. Die Summe beziehe sich also explizit nicht nur auf den Kauf der ursprünglich geplanten rund 450 Panzerfahrzeuge.
Boris Schmidt