Dem im Iran inhaftierten Arzt und Professor Ahmadreza Djalali geht es sehr schlecht. In einer Audiobotschaft, die seine Frau am Donnerstag im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des Parlaments abspielen ließ, sagte Djalali, er sei am Ende seiner Kräfte.
Seit neun Jahren sitzt er im Iran in Haft - im berüchtigten Evin-Gefängnis. Das Regime in Teheran wirft ihm Spionage vor. Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung arbeitete Djalali als Gastdozent an der Freien Universität Brüssel. Er besitzt einen schwedischen und einen iranischen Pass.
In der Audiobotschaft zeigt sich Djalali enttäuscht, dass weder auf schwedischer noch auf europäischer Ebene entschiedene Maßnahmen für seine Freilassung unternommen worden seien. Er warf dem Iran "psychologische Folter" an ihm und seiner Familie vor, als er vor fünf Jahren für mehrere Monate in Einzelhaft gesteckt wurde, während er auf seine Hinrichtung wartete.
Er habe große gesundheitliche Probleme und sei an einem Punkt angelangt, an dem er nicht mehr könne. Djalali rief die europäischen und schwedischen Behörden erneut dazu auf, sich für ihn einzusetzen. Andernfalls würden auch diejenigen, die sich heraushielten, "für seinen Tod verantwortlich sein", falls er im iranischen Gefängnis ums Leben kommen sollte.
belga/fk