Die Überbelegung der belgischen Haftanstalten wird immer mehr zum Problem. Darauf macht der Zentrale Aufsichtsrat für Strafvollzug (CCSP) aufmerksam. Aktuell zählen die belgischen Haftanstalten 13.700 Häftlinge, es gibt aber eigentlich nur 11.040 Plätze.
Die Häftlinge seien unter menschenunwürdigen Bedingungen eingesperrt, schreibt der CCSP. Das gefährde das eigentliche Ziel einer Haftstrafe: die Wiedereingliederung in die Gesellschaft.
Der Aufsichtsrat ruft alle politisch Verantwortlichen dazu auf, zu einem konstruktiven Dialog zurückzukehren, um die Haftbedingungen in den belgischen Gefängnissen zu verbessern.
Zuletzt hatte die Rentenreform der Regierung De Wever zu Protesten bei den Magistraten geführt. Sie hatten damit gedroht, alle verhängten Haftstrafen, unabhängig von der Dauer der Haft, tatsächlich zu vollstrecken. Das Vorhaben wurde aber nun zurückgestellt.
belga/dop