Im Kampf gegen die Überbelegung der Gefängnisse will Justizministerin Annelies Verlinden Gefangene, die sich illegal in Belgien aufhalten, in geschlossenen Abschiebezentren unterbringen.
In den belgischen Haftanstalten sitzen aktuell 13.000 Häftlinge ein, dabei ist die Kapazität auf 11.000 Plätze begrenzt. Etwa jeder dritte Gefangene verfügt nicht über einen legalen Aufenthaltstitel für Belgien.
Die geschlossenen Abschiebezentren können aktuell maximal 515 Menschen aufnehmen. Diese Kapaziät soll in den kommenden Jahren um 400 Plätze erweitert werden, hieß es aus dem Kabinett von Migrationsministerin Anneleen Van Bossuyt. Das Ausländeramt betont jedoch, dass die geschlossenen Zentren keine Alternative zum Gefängnis darstellen.
Die Föderalregierung zieht außerdem in Betracht, Haftplätze im Ausland zu nutzen. In diesem Zusammenhang wird beispielsweise der Kosovo genannt.
belga/sh