Am Tag vor dem Generalstreik wächst die Kritik an den Gewerkschaften. Hans Maertens, Chef der flämischen Arbeitgeberorganisation Voka, sagte, der Streik sei völlig verantwortungslos. Damit gefährdeten die Gewerkschaften den Wohlstand. Maertens forderte sie auf, auf Streik als Protest zu verzichten und stattdessen auf Dialog zu setzen.
Der Streik richtet sich gegen die Reformpläne der Föderalregierung. Laut Voka sind diese Reformen aber absolut nötig für die Wettbewerbsfähigkeit der belgischen Wirtschaft und hätten schon viel früher umgesetzt werden müssen. Die Frage sei eher, ob sie überhaupt ausreichten.
Auch der Verband der Technologie-Unternehmen Agoria kritisiert die Gewerkschaften. Ein Generalstreik, der die Betriebe lahmlege, sei keine Lösung. Im Gegenteil, er verschlimmere die an sich schon schwierige Lage der belgischen Industrie, Unternehmen und Arbeitnehmer. Die Industrie brauche jetzt einen positiven und konstruktiven Dialog.
Agoria verweist auf die 8.000 Arbeitsplätze, die im vergangenen Jahr verloren gegangen seien. Und die Aussichten für das laufende Jahr seien weiter düster.
belga/vk