Die Zahl der Häftlinge in den belgischen Haftanstalten hat die Grenze von 13.000 überschritten und damit einen historischen Höchststand erreicht: Aktuell sitzen exakt 13.013 Straftäter in Haft.
Das berichten die Zeitungen "De Standaard" und "Het Nieuwsblad" am Dienstag. Wegen der Überbelegung müssen 267 Häftlinge auf dem Boden schlafen. Die Gefängnisverwaltung spricht von einer Krise, die einen humanitären Tiefpunkt erreicht hat. Die Lage sei noch nie so katastrophal gewesen bezogen, was Personalmangel, Sicherheitsprobleme und Überbelegung betreffe.
3.400 Häftlinge stehen auf der Warteliste, weil es zu wenig Haftplätze gibt. Um Platz zu schaffen, wurden bereits mehr als 700 Verurteilte vorzeitig entlassen. In einem Hilferuf hat der Vorstand der Gefängnisverwaltung Premierminister De Wever um ein dringendes Gespräch gebeten. Diese Bitte wurde bisher nicht beantwortet.
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