Die belgische Schauspielerin Emilie Dequenne ist tot. Sie erlag mit nur 43 Jahren einer seltenen Krebserkrankung. Das teilten ihre Familie und ihr Manager der Nachrichtenagentur AFP mit.
International bekannt wurde Emilie Dequenne durch ihre Rolle in dem Film "Rosetta" der Brüder Dardenne. Der Film wurde 1999 bei den Filmfestspielen von Cannes mit einer Goldenen Palme ausgezeichnet. Dequenne bekam für ihre Hauptrolle den Preis als beste Schauspielerin.
2012 gewann sie in Cannes einen weiteren Preis als beste Schauspielerin für ihre Rolle im Film "À perdre la raison". 2021 gewann Dequenne den französischen Filmpreis César für die beste weibliche Nebendarstellerin für ihre Rolle in "Les choses qu'on dit, les choses qu'on fait". Zuletzt spielte sie im Film "Close" (2022) des flämischen Regisseurs Lukas Dhont, der für einen Oscar nominiert war. Ein Jahr später (2023) gab sie ihre Krebserkrankung bekannt.
Emilie Dequenne starb am Sonntag im Krankenhaus Gustave Roussy im Pariser Vorort Villejuif. Sie war verheiratet und hat eine Tochter.
Ihr früher Tod hat auch unter Kollegen und Wegbegleitern Trauer und Bestürzung ausgelöst. Der damalige Präsident des Festivals, Gilles Jacob, sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Emilie hat einem Film, der bereits mit 100 km/h lief, eine wahnsinnige Vitalität verliehen". Die französische Schauspielerin Leïla Bekhti nannte sie eine "große Dame, große Seele, große Schauspielerin, eine Königin".
Die Ministerpräsidentin der Französischen Gemeinschaft und Kulturministerin Elisabeth Degryse (Les Engagés) reagierte bestürzt. "Emilie Dequenne hat in der Welt des Kinos, in Belgien und weit über unsere Grenzen hinaus, wichtige Spuren hinterlassen", schreibt die Ministerin in einer Pressemitteilung. Mit Trauer habe ich vom Tod von Emilie Dequenne erfahren, nachdem sie einen mutigen Kampf gegen die Krankheit geführt hat. Durch die eindrucksvollen Rollen, die sie im Laufe ihrer Karriere gespielt hat, hat sie uns bewegt, zum Lachen gebracht und zum Nachdenken angeregt", so Degryse.
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