Dass es im Winter besonders viele Pneumokokkeninfektionen gibt, ist laut Experten nicht weiter ungewöhnlich. Was allerdings die Alarmglocken schrillen lasse, das sei die schiere Zahl der Fälle. So etwas habe man seit Beginn der Überwachung noch nicht gesehen.
Eine mögliche Erklärung sei, dass die Bevölkerung während der Corona-Pandemie weniger krankmachenden Pneumokokken ausgesetzt gewesen war, so die klinische Biologin Stefanie Desmet vom Universitätskrankenhaus Leuven gegenüber der VRT. Die Folge könne eine schlechtere Abwehr dieser Erreger sein und damit ein Anstieg der Infektionen.
Es sei aber auch bekannt, dass mehr und neue krankmachende Varianten der Erreger zirkulierten. Auch das spiele eine Rolle. Gesundheitsexperten raten deshalb zur Impfung von Risikogruppen wie sehr jungen Kindern, Menschen über 65 Jahren sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem.
Boris Schmidt