In Gent hat am Freitag der Berufungsprozess im Fall Dries Van Langenhove begonnen. Van Langenhoves Anwalt Hans Rieder erklärte, die VRT habe das Beweismaterial in Zusammenarbeit mit den Justizbehörden gefälscht.
Es gebe außer dem USB-Stick der VRT keinen weiteren Beweis für die vorgeworfenen Taten. Deshalb müsse Van Langenhove freigesprochen werden. Rieder hatte bereits mehrfach versucht, den Prozess mit Prozedurfragen und Befangenheitsanträgen zu behindern. Er spricht von einem politischen Urteil.
Der rechtsextreme ehemalige Vlaams-Belang-Abgeordnete Dries Van Langenhove war wegen Rassismus und Holocaust-Leugnung in erster Instanz zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden. Wegen illegalen Waffenbesitzes bekam er zehn Monate Gefängnis auf Bewährung. Neben einer Geldstrafe von 24.000 Euro wurden ihm auch die bürgerlichen Rechte für zehn Jahre entzogen.
Auslöser war eine Reportage der VRT über die von Van Langenhove gegründete rechtsextreme Studentenvereinigung Schield en Vrienden. In der Reportage kamen rassistische, antisemitische, sexistische und gewaltverherrlichende Chats der Mitglieder ans Tageslicht.
belga/vk