Die Belfius Bank hat im vergangenen Jahr einen historischen Nettogewinn von 1,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der belgische Staat als alleiniger Aktionär erhält deshalb eine Rekorddividende von 445 Millionen Euro.
Es ist das vierte Jahr in Folge, dass der Staat von Belfius-Dividenden profitiert. Seit der Gründung der Belfius Bank 2011, nach der Dexia-Pleite, flossen insgesamt 2,961 Milliarden Euro in die Staatskasse.
Belfius hatte 2024 ein "extrem solides" Jahr. Eine Partnerschaft mit dem Immobilienportal "Immoweb" habe sich positiv (+5,6 Prozent) auf das Hypothekenkreditgeschäft ausgewirkt, heißt es. Auch beim Spar- und Anlagen-Geschäft gab es einen Zuwachs (+sechs Prozent).
Nachdem der Staatsbon im September ausgelaufen war, hätten viele Kunden ihr Geld wieder bei der Belfius Bank angelegt.
Belfius wünscht Teilprivatisierung
Belfius möchte, dass die Föderalregierung 20 Prozent ihrer Anteile an einen Privatinvestor verkauft. Das gab die Bank bei Pressekonferenz am Freitag anlässlich der Veröffentlichung ihrer Zahlen bekannt.
Die Bank fordert seit Jahren eine Teilprivatisierung. Ein privater Investor solle beim Ausbau des Bank-, Versicherungs- und Investmentgeschäfts sowie bei der Digitalisierung helfen. Belfius will das Thema bald mit Finanzminister Jan Jambon (N-VA) und der Föderalregierung besprechen.
Die De Wever-Regierung plant ohnehin, einige Anteile an verschiedenen Unternehmen abzustoßen. Mit dem Geld aus dem Verkauf will sie einen Verteidigungsfonds aufbauen.
Laut Belfius würde eine Teilprivatisierung die Dividendenausschüttung nicht verringern. Laut Vorgaben der Europäischen Zentralbank dürfen Unternehmen, die zu 100 Prozent in staatlicher Hand sind, maximal 40 Prozent des Gewinns ausschütten. Bei 80 Prozent Staatsanteil sind 50 Prozent erlaubt. Am Ende bliebe die Höhe der Dividende auf vergleichbarem Niveau, so Belfius.
belga/rtbf/vk