Mehrere medizinische Labore in Belgien versuchen offenbar, mit Tests auf Papillomaviren zusätzlichen Profit zu schlagen. Diese HP-Viren können bei Frauen Gebärmutterhalskrebs auslösen.
Seit dem 1. Januar werden alle Frauen zwischen 30 und 64 Jahren kostenlos mit einem neuen Test auf Papillomaviren untersucht. Erst wenn die Viren in der Gebärmutter bei diesem neuen Test nachgewiesen sind, wird in einem zweiten Test auf Gebärmutterhalskrebszellen geprüft. Bisher wurde dieser zweite Test direkt angewendet.
Wie die Sozialistische Krankenkasse berichtet, fordern mehrere Labore von den Patientinnen, dass beide Tests gleichzeitig durchgeführt werden. Werden aber im ersten Test keine Papillomaviren gefunden, ist der zweite unnötig. Aus dem Grund müsse die Patientin den zweiten Test dann selbst bezahlen. Die Kosten von bis zu 100 Euro übernimmt die Krankenkasse nur, wenn der erste Test HP-Viren nachgewiesen hat.
Die Sozialistische Krankenkasse und Gesundheitsminister Vandenbroucke appellieren an Ärzte, die vorgeschriebene Prozedur einzuhalten und zunächst das erste Testergebnis abzuwarten, bevor der zweite Test angewendet wird. Die Aufforderung beide Tests gleichzeitig durchzuführen, verstoße gegen das Gesetz und die medizinische Berufsethik, so Vandenbroucke.
vrt/okr