Der Flughafen Brüssel-Zaventem hatte wegen des Aktionstags der Gewerkschaften bereits im Vorfeld zahlreiche Flüge abgesagt und die betroffenen Passagiere informieren lassen. In der Folge blieb die Lage am Streik- und Aktionstag selbst in Zaventem ruhig und übersichtlich - trotz fehlendem Sicherheits- und Gepäckabfertigungspersonal.
Im Gegensatz dazu hatte der Flughafen Charleroi aber kommuniziert, dass alle Flüge stattfinden würden, auch wenn möglicherweise mit Verspätungen zu rechnen sei. Man habe sich dabei auf Absprachen mit den Verantwortlichen der externen Sicherheitsfirma verlassen, rechtfertigte die Sprecherin des Flughafens Charleroi. Erst am Morgen des Streiktags sei klar geworden, dass rund 60 Prozent der Mitarbeiter des Sicherheitsdienstleisters nicht zur Arbeit erschienen seien. Das führte bereits am Vormittag zu langen Warteschlangen und dazu, dass angereiste Passagiere ihre Flüge verpassten.
Es sei nicht hinnehmbar, dass Reisende von Streikenden quasi als Geiseln genommen würden, so Ministerin Neven nun. Hier stehe letztlich auch die Zukunft des Flughafens Charleroi selbst auf dem Spiel.
Boris Schmidt