Am 20. November geht ein verdächtiger Brief bei der Sûreté ein. Der Umschlag enthält ein weißes Pulver. Der Mitarbeiter, der für die Post zuständig ist, wird vorsorglich unter Quarantäne gestellt. Noch am selben Nachmittag wird auch in den Amtsräumen der scheidenden Innenministerin Annelies Verlinden ein ähnliches Schreiben entdeckt, das ebenfalls ein weißes Pulver enthielt.
Zwei Tage später wiederholt sich die Geschichte dann noch einmal: Diesmal taucht ein Pulverbrief in der Kanzlei des Premierministers auf. Ein Mitarbeiter kommt in Kontakt mit dem Pulver und klagt wenig später über Hautreizungen. Der Mann muss daraufhin zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht werden.
"Laut ersten Testergebnissen enthielten die Briefe Strychnin", hieß es jetzt bei der Staatsanwaltschaft Brüssel. Strychnin, gemeinhin bekannt als Rattengift, kann bei der Einnahme tödlich sein und kann auch Hautirritationen verursachen. Die Ermittlungen liefen weiter auf Hochtouren, sagte eine Justizsprecherin. Bislang habe aber noch kein Verdächtiger festgenommen werden können.
Roger Pint