Auf der einen Seite beschwichtigen Experten. So glaubt Joannes Laveyne, Energieexperte der UGent, nicht, dass sich der extreme Anstieg von damals wiederholt. Allerdings gebe es einige Gründe, die für Nervosität auf dem Gasmarkt sorgten.
Geringere Gasvorräte
Beginnen wir mit den Gasvorräten in Europa. Die gehen viel schneller als letztes Jahr zur Neige. Es ist das schnellste Tempo seit der Energiekrise vor drei Jahren. Grund sind kaltes Wetter, dunkle und windstille Tage - die so genannte Dunkelflaute. Derzeit verfügen wir noch über etwa 75 Prozent unserer Gasvorräte, letztes Jahr um diese Zeit waren es noch 87 Prozent.
Gleichzeitig gerät der Gasnachschub ins Stocken. Ende Dezember läuft ein Gastransitvertrag zwischen Russland und der Ukraine aus. Das wird höchstwahrscheinlich auch die letzten noch funktionierenden Pipelines mit russischem Gas nach Europa stilllegen.
Auf dem Seeweg kommt weniger Gas in Europa an. Katar droht damit, seinen Gashahn zuzudrehen. Katar nutzt das Gas als Druckmittel. Das Land will verhindern, dass die EU-Staaten Katar sanktionieren, weil es die Menschenrechte verletzt und nicht genug gegen den Klimawandel unternimmt.
Allesamt sind das Faktoren, die den Gaspreis treiben. Lagen die Gaspreise im Februar noch unter 30 Euro pro Megawattstunde, kletterten diese im Sommer auf 30 Euro. Für Januar werden Preise um 45 Euro prognostiziert. Das ist aber immer noch weit entfernt von den absurd hohen Preisen von bis 300 Euro pro Megawattstunde, die während der Energiekrise verlangt wurden.
Aber früher oder später kommen steigende Preise auch beim Verbraucher an. Dann bleibt nur noch zu hoffen, dass die kommenden Monate nicht allzu kalt werden.
Het Nieuwsblad/okr