Beide Seiten, Befürworter und Gegner eines Atomausstiegs, brachten vor allem Emotionen ins Spiel. Jetzt, unter dem Eindruck der Katastrophe in Japan und nur deswegen die Debatte über eine Verlängerung der Laufzeiten der belgischen AKW auf Eis zu legen, sei keine gute Idee, sagten vor allem Vertreter der rechten Parteien, allen voran der N-VA und der Open-VLD.
Die linken Parteien, allen voran die Grünen und die SP.A, sehen ihrerseits in der japanischen Tragödie das ultimative Argument dafür, beim Atomausstieg zu bleiben.
Der ist ja bekanntlich eigentlich längst beschlossene Sache. 2003 beschloss die so genannte Regenbogenregierung, das Atomzeitalter mittelfristig zu beenden. In den letzten Monaten war dieser Beschluss aber zunehmend infrage gestellt worden.
Der amtierende Premier Leterme gab sich salomonisch: Grundlage jedweder Entscheidung zur Zukunft der Kernenergie in Belgien könnten und müssten in erster Linie die Ergebnisse der so genannten Stresstests sein, die die EU den europäischen AKW verordnen will. Davon abgesehen: Eine geschäftsführende Regierung könne hier ohnehin keine entscheidenden Weichen stellen.
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