Die öffentliche Aufmerksamkeit für sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche Belgiens hat dazu geführt, dass sich mehr Opfer melden. Das geht aus einer Untersuchung der Uni Löwen hervor.
Forscher hatten knapp hundert Opfer befragt. Mehr als die Hälfte von ihnen hat den Missbrauch in den letzten vier Jahren gemeldet, also zwischen 2020 und 2024. Zum Vergleich: Gerademal zehn Prozent der Befragten hatten den Missbrauch vor 2012 gemeldet, zwanzig Prozent zwischen 2012 bis 2020.
Die Forscher schließen daraus, dass sich die Missbrauchsopfer durch die Thematisierung in den Medien und die Untersuchungskommissionen eher melden als früher.
Bei fast allen Befragten fanden die Taten zwischen 1950 und 1989 statt. Besonders viele Missbrauchfälle gab es in den 1960er Jahren.
Den Befragten sind eine finanzielle Entschädigung und psychologische Hilfe wichtig. Weiterhin fehle es aber an Verständnis, Anerkennung und strukturelle Unterstützung.
belga/vk