Besonders Steuerberater und die Berufsverbände von Freiberuflern hatten schon länger gegen die bisherige Praxis protestiert. Die sah eine automatische Strafe vor, wenn bei der Steuererklärung falsche Angaben gemacht wurden und wenn dadurch der Betrag von nicht-deklarierten Einkünften mehr als 2.500 Euro betrug.
Fast systematisch wurde in so einem Fall bislang die Steuerabgabe um zehn Prozent erhöht und ein Bußgeld verhängt. Das soll sich jetzt ändern.
Finanzminister Van Peteghem bestätigte in einer Antwort auf eine Frage im Parlament, dass er den Finanzämtern die Anweisung erteilt habe, die automatische Strafe nicht mehr anzuwenden. Wenn jemand unabsichtlich Fehler bei seiner Steuererklärung mache, müsse man anders versuchen, das Problem zu bekämpfen, sagte Van Peteghem.
Viele Fehler bei der Steuererklärung würden passieren, weil das Steuersystem so komplex sei. Hier müsse sich etwas ändern. Denn wenn das Steuersystem einfacher werde, würde auch die Steuererklärung einfacher. Unabsichtliche Fehler beim Ausfüllen der Steuererklärung würden dann auch automatisch weniger werden.
Kay Wagner