Das erstinstanzliche Gericht in Brüssel befasst sich am Donnerstag mit der Klage der Familie Van Espen gegen den belgischen Staat. Die Eltern der vergewaltigten und ermordeten Julie Van Espen werfen dem Staat schwere Fehler vor, die die Ermordung ihrer Tochter erst möglich machten.
Der inzwischen verurteilte Täter Steve Bakelmans war zum Zeitpunkt des Mordes schon zwei Mal wegen Vergewaltigung verurteilt worden. Das zweite Urteil stammte von Juni 2017, dagegen hatte Bakelmans Berufung eingelegt und war auf freiem Fuß geblieben.
Das Berufungsgericht stufte den Fall nicht als vorrangig ein, in der Folge verzögerte sich der Beginn des Verfahrens. Am Tag der Ermordung der damals 23-jährigen Julie Van Espen stand der Fall immer noch aus.
Die Familie Van Espen will in dem Prozess erreichen, dass das Gericht die Fehler der Justiz feststellt und ihr Schadensersatzansprüche zuerkennt. Der belgische Staat bestreitet jede Mitverantwortung.
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