Methan ist nach Kohlenstoffdioxid (CO2) das zweitwichtigste Treibhausgas und trägt maßgeblich zur Erderwärmung bei. Kurzfristig ist Methan außerdem viele Male wirksamer als CO2 und damit viel schädlicher.
Rund 20 Prozent der menschgemachten Methanemissionen entfallen auf den Abfallsektor. Dieser ist damit die drittgrößte Quelle des Treibhausgases nach der Landwirtschaft und den fossilen Energieträgern.
Die 35 Staaten, die nun in Baku die Erklärung zur Reduzierung des Methanausstoßes aus organischen Abfällen unterschrieben haben, sind gemeinsam für fast die Hälfte dieser Emissionen verantwortlich.
Diese neue Erklärung ist außerdem eine Fortführung einer ähnlichen Erklärung von der Weltklimakonferenz COP26, die vor drei Jahren im schottischen Glasgow stattgefunden hatte. Die COP26-Version der Erklärung enthält die Verpflichtung, den Methanausstoß bis 2030 um 30 Prozent zu reduzieren im Vergleich zu 2020. Bis heute haben fast 160 Staaten diese Erklärung unterzeichnet.
Mit der jetzigen Erklärung kommt die Verpflichtung hinzu, konkrete Ziele für die Reduzierung der Methanemissionen aus Abfall in die neuen nationalen Klimapläne aufzunehmen. Außerdem müssen die Unterzeichner konkrete politische Vorschläge machen und eine Roadmap vorlegen, wie diese Ziele dann auch erreicht werden sollen.
Boris Schmidt