Oft handele es sich nicht um echte medizinische Notfälle, sondern um Probleme, die normalerweise von Hausärzten behandelt würden. Im vergangenen Jahr hätten die Krankenkassen 99 Millionen Euro für Behandlungen in Notaufnahmen zahlen müssen, so die Ärztezeitung weiter.
Das Hauptproblem ist laut "Artsenkrant" der ständig größer werdende Mangel an Hausärzten im Land. Der führe dazu, dass immer weniger Menschen einen festen Hausarzt hätten und dass es Termine, wenn überhaupt, nur mit langen Wartezeiten gebe. Das Gleiche gelte auch für viele spezialisierte Ärzte.
In der Folge sei ein Mentalitätswandel bei vielen Menschen zu beobachten. Die Menschen seien mittlerweile einfach gewohnt, alles sofort zu bekommen, wenn sie es wollten, erklärte der Leiter einer flämischen Notaufnahme gegenüber der VRT. Bei medizinischen Problemen seien Notaufnahmen der Weg des geringsten Widerstands, man spaziere herein und werde versorgt - selbst wenn es sich aus medizinischer Sicht nicht um ein dringendes Problem handele.
Ein anderer Faktor sei möglicherweise auch Geld, so die Ärztezeitung. Denn weniger wohlhabende Patienten suchten Notaufnahmen im Schnitt häufiger auf.
Boris Schmidt