Für die jungen Flamen sind Soziale Medien Quelle Nummer eins für politische Informationen. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Befragten gab bei der Umfrage an, sich bevorzugt im Internet über solche Plattformen politisch zu informieren. Instagram und TikTok sind dabei für die Altersklasse der 18- bis 24-Jährigen die Top-Infoquelle. Bei den etwas älteren zwischen 25 und 30 Jahren liegt Facebook auf Platz eins, gefolgt von Instagram.
Und was genau schauen sich die jungen Menschen dort besonders gern an? Nicht die Seiten oder Posts der politischen Parteien oder einzelner Politiker. Vielmehr bilden sich die jungen Menschen am liebsten über Influencer ihre Meinung zur Politik in Sozialen Netzwerken.
Influencer als wichtige Vermittler
Ein besonders politisches Profil haben diese Influencer nicht. So ist zum Beispiel die sehr häufig genannte Elisabeth Lucie Baeten eine Schauspielerin, ist Kamal Kharmach ein flämischer Comedian, Flo Windey eine junge Moderatorin von Talk-Shows – und Acid ein eigentlich ganz "normaler" YouTuber.
Ihre Follower haben diese Influencer meist durch ganz andere Beiträge gewonnen als politische. Ihre politischen Posts kommen jetzt bei den Usern aber laut Studienmachern deshalb so gut an, weil diese User mit der Zeit das Gefühl bekommen haben, eine Art Freundschaft zu den Influencern zu haben. Und einem Freund hört man gerne zu, übernimmt auch manchmal seine Meinung.
Sketche und Clips
Natürlich sprechen diese Influencer dann auch nicht nur trocken über politische Programme, sondern präsentieren Politik lustig und aufgelockert, machen Sketche und drehen unterhaltsame Clips. Und genau so lassen sich junge Menschen wohl gerne über Politik informieren.
Aber auch TV-Formate werden dafür auch noch genutzt. Immerhin 42 Prozent der Befragten gaben an, TV-Nachrichtensendungen als Quelle von politischen Informationen zu nutzen.
Neue Formate laufen auch im TV gut
Neue TV-Formate mit politischem Inhalt wie zum Beispiel die Sendung "Het conclaaf" von VTM oder "Eerste Keus" von der VRT können aber auch bei jungen Menschen gut punkten. Die lockere Art, wie in diesen Sendungen im Vorfeld der Wahlen am 9. Juni gesprochen wurde, kommt bei den jungen Menschen gut an.
Grundsätzlich ist es wohl so, dass sich junge Menschen vor allem dann für Informationen über Politik interessieren, wenn diese Informationen unterhaltsam aufbereitet werden.
Kay Wagner