Die Zeitung "La Libre Belgique" war es, die die Katze am Mittwoch aus dem Sack ließ und damit das Timing über den Haufen geworfen hat.
Eigentlich wollte der 61-jährige Luc Cortebeeck erst im Juni anlässlich eines CSC-Kongresses seinen Rücktritt bekannt geben. Jetzt musste er die Ankündigung also vorziehen.
Im zweiten Halbjahr soll also der Prozess zur Wahl eines neuen CSC-Präsidenten angestoßen werden. Cortebeecks Nachfolger geht dann am 1. Januar 2012 an den Start. Seine internationalen Mandate will Cortebeeck zunächst weiter ausüben.
Nestor der Sozialpartner
Cortebeeck war 40 Jahre lang in der CSC aktiv, zwölf Jahre als Präsident. Mit dem 61-Jährigen geht quasi so etwas wie der Nestor der Sozialpartner. Auch bei den Arbeitgebern genießt er hohes Ansehen. Cortebeeck sei kein Mann der Konflikte, sondern der Lösungen, sagte der Geschäftsführer des Unternehmerverbandes FEB, Pieter Timmermans, in der VRT. Und Cortebeeck verfüge zudem über Führungsqualitäten.
Tatsächlich hatte Cortebeeck noch zuletzt den ersten Entwurf eines Rahmentarifabkommens bei seiner Basis durchgeboxt, und das trotz erheblicher Widerstände innerhalb der CSC. Cortebeeck gilt zudem als einer der Väter des Generationenpaktes von 2005, also einer Reform der Regelung des Renteneinstiegsalters.
Bild: Benoît Doppagne (belga)