Belgien wird medizinische Hilfsgüter im Wert von rund 150.000 Euro in den Libanon schicken. Das hat der föderale Minister für Entwicklungszusammenarbeit, Frank Vandenbroucke, mitgeteilt. Was die Evakuierung belgischer Staatsbürger aus dem libanesischen Krisengebiet betrifft, setzt die Föderalregierung derweil weiter auf kommerzielle Flüge, ein Einsatz belgischer Militärmaschinen ist demnach zum aktuellen Zeitpunkt nicht geplant.
Immer mehr Länder evakuieren ihre Staatsangehörigen aus dem Libanon beziehungsweise bereiten sich auf entsprechende Einsätze vor. In Brüssel hat sich die Föderalregierung am Nachmittag per Video-Konferenz ebenfalls über die Problematik beraten. Laut Schätzungen sollen sich etwa 1.800 belgische Staatsangehörige im Libanon aufhalten. Allerdings sollen nur etwa hundert von ihnen den Libanon aktuell verlassen wollen.
Das Außenministerium will deshalb laut VRT versuchen, Tickets für diese Menschen auf kommerziellen Flügen zu finden. Zuvor hatte Verteidigungsministerin Ludivine Dedonder erklärt, dass die Armee bereitstehe, um eine Militärmaschine in den Libanon zu schicken. Laut VRT soll das aber erst geschehen, wenn belgische Bürger das Land massenhaft verlassen wollen.
Derweil hat Föderalminister Vandenbroucke unterstrichen, dass die Lieferung medizinischen Hilfsmaterials in den Libanon eine Reaktion auf eine europäische Anfrage sei. Das Hilfspaket für örtliche Krankenhäuser umfasse unter anderem Hygienehandschuhe, Nadeln, Kompressen, Verbände und Thermometer, so Vandenbroucke gegenüber der VRT. Dieses Paket werde nun vorbereitet und solle nächste Woche über das föderale humanitäre Nothilfe-System B-Fast in den Libanon gebracht werden.
Boris Schmidt