Auf dem belgischen Großhandelsmarkt kosteten 100 Kilogramm Butter vor einem Jahr noch 550 Euro. Zurzeit aber schon 810 Euro. Den letzten Höchststand gab es im Jahr 2022, das Jahr der Energiekrise und des Inflationsschubs nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine. Damals erreichten die Butterpreise kurzzeitig einen Höchststand von rund 750 Euro pro 100 Kilo.
Mehrere Gründe
Laut Branchenvertretern spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Der wichtigste Faktor ist das geringere Milchangebot, heißt es. Es hat in Irland angefangen, einem der größten Milchlieferanten, der aufgrund des schlechten Wetters und strengerer Umweltvorschriften einen starken Produktionsrückgang erlebte.
In diesem Sommer kam dann noch die Blauzungenkrankheit hinzu, die Kühe in fast ganz Nordwesteuropa krank machte. Auch bei uns in Belgien. Das kann dazu führen, dass fünf bis zehn Prozent weniger Milch produziert wird, die zudem einen geringeren Fettgehalt hat, was der Butterproduktion ebenfalls nicht zuträglich ist.
Gleichzeitig nimmt die weltweite Nachfrage nach Butter zu. Nicht so sehr bei uns, aber in anderen Teilen der Welt. Vor allem in Asien.
Preissteigerungen erwartbar
Beim Brot hat der Butterpreis so gut wie keine Auswirkungen. Da ist kaum bis gar keine Butter drin. Anders in Kuchen und Croissants. Da sagen Branchenexperten, dass die meisten Bäcker die Preiserhöhungen noch selbst auffangen. Aber wenn die Situation zu lange anhält, werden Bäckereien diese Butterpreise weitergeben müssen.
Ähnliches sagen die Supermarktketten. Weil Butter aber ein Basisprodukt ist, wollen die die Auswirkungen so gering wie möglich halten. Aber wenn die Situation so bleibt, wie sie ist - und danach sieht es nach Branchenexperten aus -, schließen die Supermarktketten mittelfristig Preiserhöhungen nicht aus.
nieuwsblad/mz