Belgien gilt schon lange als Drehscheibe für die Herstellung und die Verteilung illegaler Zigaretten. Die KMPG-Studie belegt nun aber, dass der Konsum im Land steigt und Belgien somit auch eine immer größere Rolle als Absatzmarkt spielt.
2023 sollen laut der Untersuchung rund ein Drittel mehr illegale Zigaretten nach Belgien geströmt sein im Vergleich zum Jahr davor. Damit landet Belgien mittlerweile auf Platz neun der zehn wichtigsten Absatzmärkte für illegale Zigaretten.
Die meisten gefälschten Zigaretten kommen dabei über Bulgarien und die Türkei nach Belgien. Dem belgischen Staat entsteht laut KPMG allein durch entgangene Steuern und Abgaben jährlich ein Schaden von mindestens 435 Millionen Euro. Das ist eine Steigerung von fast 75 Prozent innerhalb nur eines Jahres.
Diese Entwicklung ist laut der Studie aber auch in anderen europäischen Ländern zu beobachten. In ganz Europa sind 2023 laut Angaben von Justiz und Sicherheitsbehörden 113 illegale Zigarettenfabriken ausgehoben worden - fünf davon in Belgien. Von 38 untersuchten Ländern bleiben Frankreich, Großbritannien und die Ukraine die wichtigsten Märkte für illegale Zigaretten.
Boris Schmidt