Nach dem Besuch des niederländischsprachigen Sint-Jan Berchmanscolleges in Brüssel war Prinzessin Elisabeth nach Wales gegangen, an das UWC Atlantic College. Das ist ein bei Königs-, Adels- und anderen wichtigen Familien beliebtes College. Dort hat sie 2020 auch ihr International Baccalaureate gemacht, also ihren international anerkannten Schulabschluss. 2021 hat die Prinzessin dann ihren Abschluss in Militär- und Sozialwissenschaften gemacht, und zwar an der Königlichen Militärschule in Brüssel. Außerdem hat Elisabeth auch am renommierten Yale Young Global Scholars Programme an der Universität Yale teilgenommen. Und danach ist sie für ihr Bachelorstudium nach Oxford gegangen.
Geschichte und Politik
Dort hat sie den Studiengang "History and Politics" am Lincoln College der Universität Oxford besucht, also Geschichte und Politik studiert. Ein College übrigens, an dem vor ihr zum Beispiel auch der britische Ex-Premierminister Rishi Sunak oder der Schriftsteller John le Carré studiert haben. Und wenn man sich die ganze Universität Oxford anschaut, dann könnte man sowieso Bücher füllen mit all den Nobelpreisträgern, Politikern, Geschäftsleuten, Stars und sonstigen erfolgreichen Leuten, die mal hier waren.
Nicht umsonst gilt Oxford nicht nur als die älteste englischsprachige Universität der Welt, sondern auch als die beste Universität der Welt. Einen Namen sollte man vielleicht doch noch erwähnen. Auch der König hat mal ein Trimester in Oxford verbracht, damals natürlich noch als Prinz Philippe.
Abschlusstag
Am Abschlusstag am Dienstag gab es mittags ein privates Gespräch mit dem Rektor ihres Colleges für die Prinzessin, in Anwesenheit von König Philippe und Königin Mathilde. Die Abschlusszeremonie selbst fand dann im sogenannten Sheldonian Theatre statt. Das ist eines der bekanntesten Gebäude in Oxford. Die Universität Oxford pflegt aufwendige und beeindruckende, manche würden sogar sagen "archaische" Traditionen. Deswegen galt ein strenger Dresscode für die Absolventen mit unter anderem langen schwarzen Roben.
Die Zeremonie war dann streckenweise, wie es die akademischen Traditionen eben verlangen, auf Lateinisch. Und zum Schluss, das kennt man zum Beispiel aus Filmen und Serien, haben die Absolventen vor dem Theatre quasi als letzten Akt noch ihre Abschlusshüte in die Luft geworfen.
Master in den USA
Noch im Sommer will Prinzessin Elisabeth in die Vereinigten Staaten aufbrechen, nach Cambridge bei Boston im Bundesstaat Massachusetts. Dort, an der ebenfalls weltberühmten Harvard-Universität, wird Prinzessin Elisabeth noch einen zweijährigen Master an der Harvard Kennedy School absolvieren, und zwar in "Public Policy".
Auch das fügt sich natürlich perfekt in die Vorbereitung auf ihre künftige Rolle als Königin Belgiens ein. Denn "Public Policy" ist ein interdisziplinäres staatswissenschaftliches Fach, das sich unter anderem mit politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Problemen befasst und mit deren Lösung.
Es gibt keine offizielle Erklärung dafür, dass Prinzessin Elisabeth einen großen Teil ihrer Ausbildung im Ausland absolviert. Grundsätzlich gibt das der Prinzessin mehr Privatsphäre und damit auch eine gewisse Freiheit. Nicht unwichtig, gerade, weil sie nach ihrem Studium immer mehr offizielle Aufgaben des Königshauses übernehmen wird. Dann ist da natürlich noch die unbestreitbare Tatsache, dass eine Ausbildung an internationalen Spitzen-Universitäten immer gut ist, auch um internationale Kontakte zu knüpfen. Und last but not least: Indem die Thronfolgerin im Ausland studiert, fällt auch die potenzielle Diskussion weg, in welcher Sprache und an welcher Uni Elisabeth in Belgien hätte studieren sollen.
Boris Schmidt