Belgien kämpft seit vielen Jahren mit der übermäßig hohen Einnahme von Schlaf- und Beruhigungsmitteln. Dabei handelt es sich häufig um sogenannte Benzodiazepine wie beispielsweise Xanax, Valium und Temesta. Diese werden den Menschen zwar für eine bessere Nachtruhe verschrieben oder zur Beruhigung, aber diese Mittel haben auch eine ganze Reihe Nebenwirkungen. Dazu gehören unter anderem Benommenheit, das Verursachen von Gedächtnisproblemen und die Verringerung der Aufmerksamkeit.
Das größte Problem ist jedoch, dass sie sehr schnell abhängig machen: Schon nach zwei Wochen gewöhnt sich der Körper an die Substanzen. Das bedeutet, dass immer größere Mengen davon eingenommen werden müssen, um den gleichen Effekt zu erreichen. Außerdem ist es auch problematisch, die Mittel wieder abzusetzen. Zu den Entzugserscheinungen gehören beispielsweise Muskelschmerzen, Zittern, Schlaflosigkeit und Angstzustände.
Belgien steht beim Konsum von Schlaf- und Beruhigungsmitteln trotz eines rückläufigen Trends in Europa trotzdem weiter an der Spitze. Der eingeschlagene Weg sei also zwar richtig, so eine Expertin in der Zeitung, aber es sei und bleibe ein harter Kampf, der Ausdauer erfordere. Seit letztem Jahr läuft beispielsweise ein Pilotprojekt, bei dem Apotheker und Ärzte die Dosen an Schlaf- und Beruhigungsmitteln für Patienten schrittweise immer weiter reduzieren.
Boris Schmidt