In Brüssel und der Wallonie werden kaum Busse, Straßenbahnen und Metros fahren. Warenhäuser und Banken dürften nach Angaben der Gewerkschaften geschlossen bleiben.
Die Produktion in großen Unternehmen wie den Stahlfabriken in Lüttich und Charleroi oder dem Audi-Werk in Brüssel wird stillstehen. Inwiefern auch der Bahn- und Flugverkehr gestört sein wird, ist dagegen noch nicht abzusehen.
Warum?
Der 24-stündige Streik richtet sich gegen das Rahmentarifabkommen für die Privatwirtschaft. Die FGTB und die liberale Gewerkschaft halten die darin vereinbarten Lohnerhöhungen für die nächsten zwei Jahre für viel zu niedrig. Außerdem fordern sie eine Angleichung des Statuts der Arbeiter an das der Angestellten.
Nachgebessert hatte die Regierung Leterme zwar, aber keine substantiellen Verbesserungen in das Rahmentarifabkommen hineingeschrieben, etwa beim Lohnzuwachs. Der ist auch weiterhin für 2012 auf 0,3 % festgelegt. Hinzu kommen nur Einkommenssteigerungen durch die Indexbindung der Löhne, also ein Anwachsen der Bezüge aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten.
Unterschiedliche Auswirkungen
Die Proteste und Arbeitsniederlegungen werden je nach Region und Branche unterschiedliche Auswirkungen haben. Besonders betroffen dürften allerdings die Unternehmen im Land sein. Viele Firmen werden geschlossen oder durch Streikposten abgeriegelt werden.
Betroffen ist auch der Öffentliche Personennahverkehr. In Brüssel etwa wird es sicherlich zu erheblichen Behinderungen beim Verkehr der Busse und Bahnen der Verkehrsbetriebe STIB kommen. Beim TEC, dem wallonischen ÖPNV, dürfte der Busverkehr vor allem im Hennegau und in der Provinz Lüttich durch einen Streik gestört oder lahmgelegt werden. Auch im flämischen Nahverkehr, bei De Lijn, könnte es zu Ausfällen bei den Verbindungen kommen. Für viele Autofahrer gilt morgen also wieder durch einen Arbeitsausstand bei vielen Verkehrsbetrieben: erhöhte Staugefahr!
In Großwarenhäusern und Supermärkten dürfte es zu Problemen kommen. Viele Geschäfte werden vermutlich geschlossen bleiben. Abhängig sein wird das von der Anzahl der dort gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter. Vor einigen Supermärkten dürften wohl Streikposten der Gewerkschaften Aufstellung nehmen und für eine Schließung der Filialen sorgen. Probleme wird es vermutlich auch in den Warenzentralen der Supermarktketten geben. Die dürften ebenfalls blockiert werden, die LKW werden also vermutlich nicht mit Warennachschub für die Filialen ausrücken können.
belga / rtbf / jp - Bild: Eric Lalmand (belga)