Nach dem Aus für die Golf-Produktion könnten mit dem künftigen Audi- Einstiegsmodell 3000 Arbeitsplätze in Brüssel erhalten werden. Dies teilte der VW-Konzern heute mit. Ein VW-Sprecher betonte jedoch, es sei noch keine abschließende Entscheidung gefallen. «Wir sind noch im Verhandlungsprozess mit den Arbeitnehmervertretern», unterstrich er.
In Brüssel sind etwa 4000 von gut 5400 VW-Jobs bedroht, weil die Golf-Produktion im kommenden Jahr komplett ins Stammwerk Wolfsburg sowie ins sächsische Mosel verlagert wird. Der designierte neue VW-Chef Martin Winterkorn und Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch trafen sich heute in Brüssel mit Premierminister Guy Verhofstadt zu einem Spitzengespräch. Nach Angaben von Winterkorn könnte das neue Audi-Einstiegmodell in einem Volumen von weit mehr als 100.000 Fahrzeugen pro Jahr in Brüssel gefertigt werden - allerdings nur, falls sich dies an dem Standort wirtschaftlich realisieren lasse. Ein Teil der 3000 dafür benötigten Arbeitsplätze soll nicht direkt bei Volkswagen, sondern bei anderen Gesellschaften angesiedelt werden. Voraussetzung für die Produktion in Belgien sei, dass für die vom Golf-Abzug betroffenen Mitarbeiter eine Überbrückungslösung bis zum möglichen Produktionsbeginn des A1 gefunden werde könne. An dieser Lösung müssten sowohl die Gewerkschaften als auch die belgische Regierung mitwirken, sagte Winterkorn.
Winterkorn forderte die Beschäftigten in Brüssel auch auf, die Produktion wieder aufzunehmen. Für morgen ist in Brüssel eine Großkundgebung gegen die Verlagerung der Golf-Produktion geplant.
Das belgische VW-Werk hat seit langem das Image einer «schwierigen Fabrik». Seit den 90er Jahren gibt es dort immer wieder Streiks und Stellenabbau.
VW will Kleinwagen A1 in Brüssel produzieren
Volkswagen will grundsätzlich am Standort Brüssel festhalten und dort von 2009 an den neuen Kleinwagen Audi A1 produzieren.