Eine Studie der Jobagentur Manpower zeigt, dass die Befragten davon ausgehen, mindestens sechs Mal die Arbeitsstelle zu wechseln. Die Agentur befragte 3.000 Belgier unter 30 Jahren.
Frauen gehen davon aus, dass sie bei fünf verschiedenen Unternehmen beschäftigt sein werden. Männern stellen sich im Schnitt auf 6,8 verschiedene Arbeitgeber ein. 20 Prozent der unter 30-Jährigen denken, dass sie mindestens zehn Mal die Stelle wechseln werden.
Das Ergebnis steht in krassem Gegensatz zur aktuellen Situation: Jeder dritte Rentner in Belgien hat seine ganze Berufslaufbahn in einem Betrieb verbracht.
Natürlich neigen Arbeitnehmer mit gefragten Talenten auch dazu, sich diese so gut wie möglich versilbern zu lassen. Wenn ein Angestellter feststellt, dass seine Fähigkeiten anderswo besser bezahlt werden, ist er meist für einen Wechsel bereit. Eine Rolle spielt dabei allerdings nicht allein das Geld.
"Immer mehr Menschen suchen die Herausforderung und neue Erfahrungen. Das kann man mit der Entwicklung bei den Urlaubszielen vergleichen: Früher fuhr man immer an denselben Ort, heute wird mehr variiert. Die Menschen wollen so viel wie möglich erleben", erklärt sich Marc Vandeleene von Manpower den Trend. Der häufige Wechsel des Arbeitsplatzes, so der Sprecher von Manpower, betrifft fast alle Berufssparten, leitende Angestellte so gut wie Schweißer, Köche oder mehrsprachige Angestellte zum Beispiel.
Ein weiterer Faktor spielt eine Rolle: die Wirtschaftskrise. Zahlreiche Arbeitnehmer, so Michel Pluvinage von der CSC, haben die Krise am eigenen Leib zu spüren bekommen. Will heißen: Nicht sie selbst haben sich für einen Stellenwechsel entschieden, sondern die Betriebe haben sie dazu gezwungen.
rk/jp/km - Illustrationsbild: Volvo-Werk in Gent, Lieven Van Assche (belga)